Hochtemperatur-Thermoelemente, insbesondere Typ-C-Varianten, sind unverzichtbare Komponenten in extremen Fertigungsumgebungen, in denen Temperaturen von über 2000 °C auftreten können. Eine solche Anwendung ist das Heißisostatische Pressen (HIP), bei dem Materialien wie Metall und Keramik unter extremem Druck und Hitze in einer inerten Atmosphäre verdichtet werden. Dies ermöglicht die Herstellung von Materialien und Komponenten mit hoher relativer Dichte, was deren Zuverlässigkeit und Festigkeit deutlich erhöht.
Die speziellen Duplex-Thermoelemente Typ C von Kamet – mit wolframbeschichteten Molybdän-Ummantelungen und Hafniumoxid-Isolierung (HfO₂) – sind auf hohe Genauigkeit, lange Lebensdauer und mechanische Robustheit in diesen extremen Ofenumgebungen ausgelegt. Die Thermoelemente spielen eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung der Präzision und Effizienz des Ofens.
Wie funktioniert ein HIP-Öfen?
HIP-Systeme führen einen druckunterstützten Sinterprozess durch. Die Komponenten werden in einen abgedichteten Graphitofen eingebracht, in dem Argon oder Stickstoff mit einem Druck von bis zu 2000 bar beaufschlagt und auf mindestens 2000 °C erhitzt wird. Die hohe Temperatur in Kombination mit dem gleichmäßig angelegten Gasdruck (isostatisch) führt dazu, dass Restgase im behandelten Material an die Oberfläche gelangen und dort eliminiert werden. Dies verbessert die Verdichtung und reduziert die Porosität von keramischen und metallischen Werkstoffen und Komponenten.
Unsere Duplex-Thermoelemente Typ C (W5 % Re/W26 % Re) werden in die Graphitofenstruktur eingesetzt, um die systemkritische Temperaturregelung zu gewährleisten. Die folgende Abbildung zeigt den allgemeinen Aufbau eines HIP-Systems mit Thermoelementplatzierung:

Nachfolgend finden Sie eine Tabelle mit den erforderlichen Temperaturen und Drücken für gängige Materialien, die beim heißisostatischen Pressen verwendet werden.
Material | Temperatur/°C | Druck/MPa |
---|---|---|
Aluminum alloy | 500 | 100 |
Copper alloy | 800–950 | 100 |
Stainless steel | 1150 | 100 |
Nickel 718 | 1185 | 100 |
Ti-6Al-4V | 950 | 100 |
WC-Co | 1700 | 100 |
Tungsten | 1350 | 100 |
Beryllium | 900 | 100 |
Molybdenum | 1350 | 100 |
Pure Iron | 950–1160 | 100 |
Pure Nickel | 1100–1280 | 100–140 |
Welche Bedeutung haben HIP-Öfen?
HIP-Öfen bieten eine Reihe von Vorteilen für die fortschrittliche Materialherstellung. Dazu gehören die Konsolidierung von Pulvermetall- und Keramikteilen, die Reparatur von Gussfehlern und das Diffusionsschweißen von Materialien. Die einzigartige Fähigkeit zur Bearbeitung großer und komplexer Geometrien macht die HIP-Behandlung zu einem Kinderspiel. Die Notwendigkeit des kostspieligen Schweißens kritischer Verbindungen wird durch die HIP-Behandlung reduziert.
Welche Rolle spielt das Thermoelement in HIP-Öfen?
Die Thermoelemente ermöglichen eine präzise und stabile Temperaturmessung während der gesamten Druck- und Kühlzyklen. Dies ist entscheidend für die Produktkonsistenz. Darüber hinaus kann Überhitzung oder Unterhitzung zu Energieverschwendung und Materialfehlern führen. Das Thermoelement hilft, dies durch präzise Steuerung zu vermeiden.
Inwiefern sind die Duplex-Thermoelemente Typ C von Kamet für den Einsatz in HIP-Öfen spezialisiert?
Die Thermoelementkonstruktion umfasst:
- Wolframbeschichtete Molybdänhüllen: Diese widerstehen der Aufkohlung durch die HIP-Graphitöfen bei hohen Temperaturen und erhalten so die Hüllenintegrität.
- Hafniumdioxid (HfO₂)-Isolierung: Bietet außergewöhnliche Stabilität und elektrische Isolierung bei extremen Temperaturen.
- Übergänge aus Epoxidharz oder Hochtemperatur-Keramikzement: Je nach Konstruktionsanforderungen (Standard- vs. Hochtemperatur-Thermoelemente).
Darüber hinaus eignen sich unsere Duplex-Thermoelemente Typ C aufgrund ihrer folgenden Eigenschaften besonders für HIP-Ofenanwendungen:
- Extreme Temperaturbeständigkeit – Geeignet für Dauerbetrieb bis 2300 °C.
- Druckfestes Design – Robustes Design, geeignet für hydrostatische Umgebungen bis 2000 bar.
- Graphitofenkompatibel – Die Wolframbeschichtung verhindert die Bildung von Molybdäncarbid (Mo₂C) durch die Wechselwirkung mit dem Graphit-HIP-Ofen.
- Präzise Doppelmessung – Das Duplex-Design ermöglicht Redundanz oder die Überprüfung kritischer Messwerte.
- Vakuum- und Inertgasbetrieb – Die versiegelte Konstruktion verhindert Kontamination und Genauigkeitsverlust sowohl in Argon- (Ar) als auch in Stickstoffatmosphären (N₂).
- Maßgeschneiderte Einsatzlängen – Die Standardlängen von 13″ und 24″ können je nach Kundenspezifikation und Rohrverfügbarkeit individuell angepasst werden.
- Bewährte Leistung – Kamet hat Thermoelemente an HIPERBARIC geliefert, einen der weltweit führenden Hersteller von HIP-Systemen.
Welche Branchen nutzen HIP-Verfahren?
Einer der Vorteile von HIP-Öfen gegenüber anderen Hochdrucksinterverfahren besteht darin, dass sie komplexe Komponenten wie Metallgussteile oder 3D-gedruckte Teile verarbeiten können. Beispiele für Branchen, die diese Verfahren nutzen, sind:
- Luft- und Raumfahrt & Rüstungsindustrie – Thermische Profilierung bei der Verdichtung von Turbinenschaufeln, Raketenteilen und Strukturlegierungen. Die Verdichtung ist ein wesentlicher Sicherheitsaspekt, um Bauteilversagen zu vermeiden.
- Additive Fertigung (AM) – Nachbearbeitung – Sicherstellung der Maßgenauigkeit und mechanischen Festigkeit gedruckter Teile.
- Medizinische und industrielle Komponenten – HIP-Zyklen werden zur Herstellung von Implantaten, chirurgischen Instrumenten und verschleißfesten Beschichtungen eingesetzt.
- Energiesektor – Komponenten zur Stromerzeugung, wie Turbinenteile, Wärmetauscher und die großen Bauteile für Druckbehälter von Kernreaktoren. HIP verleiht Komponenten eine erhöhte Verschleiß- und Korrosionsbeständigkeit, ein entscheidender Aspekt zur Erfüllung der strengen Anforderungen.
- Pulvermetallurgie – Beseitigung von Restporosität in pulvermetallurgisch gesinterten Teilen.
- Keramikverarbeitung – HIP wird eingesetzt, um Keramiken für Hochleistungsanwendungen geeignet zu machen, indem ihre Dichte erhöht und ihre mechanischen Eigenschaften verbessert werden.
- Gussteile – Beim Abkühlen und Erstarren entstehen beim Gießen häufig Mikroporen. Dies kann zu Spannungsrissen und Ermüdungsschäden führen. Die Behandlung mittels HIP kann diese Probleme lösen.
- Die Verarbeitung radioaktiver Abfälle – absorbierte Gase werden aus dem Abfall entfernt und das verbleibende Material geschrumpft. Dies minimiert den Platzbedarf für Transport und Entsorgung.
Thermoelemente von Kamet: Qualität und Service
Die Duplex-Thermoelemente Typ C von Kamet repräsentieren den neuesten Stand der Temperaturmessung in HIP-Umgebungen. Unsere Lösungen wurden in enger Zusammenarbeit mit HIPERBARIC und führenden Sensorherstellern entwickelt und sind darauf ausgelegt, extremen thermischen, chemischen und mechanischen Belastungen standzuhalten. Mit modernen Materialien wie wolframbeschichteter Molybdän- und HfO₂-Isolierung und optimierten Übergängen liefert Kamet zuverlässige Thermoelemente, die für die Hochleistungsindustrien von morgen bereit sind. Wir sind stolz auf unseren außergewöhnlichen Kundenservice. Wenden Sie sich daher bei Fragen zu Thermoelementen an unsere Spezialisten.